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Reiseführer Europa

Gera - Einst und Jetzt 1990 bis 2018
Ostthüringens Bahnknoten im Wandel
EisenbahnKurier - Freiburg

Seit 1859 bestimmt die Eisenbahn das Stadtbild der drittgrößten Stadt Thüringens, die heute Schnittpunkt von fünf Eisenbahnstrecken ist und an der 'Mitte-Deutschland-Verbindung' liegt. Zur 160-jährigen Wiederkehr der Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke in der Region erscheint im Frühjahr 2019 ein repräsentatives Buch, das in Fortschreibung des 1999 erschienenen und vergriffenen Titels 'Verkehrsknoten Gera' die wechselvolle Geschichte der Eisenbahn in der Stadt von 1990 bis 2018 nachzeichnet. Der Leser wird in einem ausführlichen Einführungskapitel über die einschneidenden Veränderungen der vergangenen drei Jahrzehnte detailreich informiert. Ein umfassender, nach Themen geordneter bildlicher Rückblick auf die Veränderungen seit 1990 mit einer Vielzahl von 'Einst und Jetzt' – Gegenüberstellungen bildet den Schwerpunkt des Titels.
Die speziell ausgesuchten und größtenteils großformatigen Farbabbildungen dokumentieren die hiesige Eisenbahn im Wandel der Zeit: Der neue Titel zeigt beispielsweise die nicht mehr vorhandenen Stellwerke, den Umbau des Geraer Hauptbahnhofs, den seit 2007 verschwundenen zweitgrößten Bahnhof in Gera Süd, erinnert an das Bahnbetriebswerk Gera sowie die 2016 erfolgte teilweise Verlegung des Elstertalbahn im Stadtgebiet und zeichnet darüber hinaus auch die großen Veränderungen im Geraer Straßenbahnverkehr nach. Ausführliche Bildtexte erinnern mit zahlreichen Fakten an viele kaum mehr bekannte Daten der Geraer und Ost­thüringer Eisenbahngeschichte und benennen auch die verkehrspolitischen Widersprüche seit der Bahn-Privatisierung – eine besondere Chronik des Schienenverkehrs der Stadt, illustriert mit einem Reigen außergewöhnlicher Bilder.


Rezension: Gera - Einst und Jetzt 1990 bis 2018, Ostthüringens Bahnknoten im Wandel

Um es sogleich festzustellen, - diese Buch erfüllt aus der Sicht des Rezensenten mehrere Absichten: Eine Fortführung der 1999 erschienenen Veröffentlichung 'Verkehrsknoten Gera', die Dokumentation der Veränderungen von 1990 bis 2018 und eine (deutliche!) kritische Wertung dieser Veränderungen und Maßnahmen der DB AG zur vermeintlichen 'Verbesserung' des Zugverkehrs.
Der Verfasser setzt Schwerpunkte (laut Inhaltsverzeichnis), die Begriffe 'Relikte, '…verschwindet…', 'Erinnerungen' geben schon die Blickrichtung vor (siehe oben). So ist dieser sehr schöne Bildband nicht nur zur Erbauung des Lesers gedacht, sondern verfolgt auch das Ziel, deutlich die Finger in die Wunde Bahnverkehr in D / Versäumnisse und falsche Entscheidungen bei der DB AG zu legen. Aus Sicht des Rezensenten (und sicherlich nicht nur aus seiner Sicht!) ein legitimes und notwendiges (und hier: gelungenes) Unterfangen.
Jedes der Kapitel, das sich mit dem Eisenbahnverkehr in und um Gera befasst, zeichnet in Wort und Bild genau nach, was sich dort verändert hat (Bahnhöfe, Bw etc.); die Fotos decken den gesamten Zeitraum der letzten 30 Jahre ab,- in Farbe und sehr guter Qualität. Besonders eindrucksvoll, weil ausführlich und Sachkenntnis / Insiderwissen vermittelnd, sind die ausführlichen Bildtexte: Exakte Orts- und Lage-Beschreibungen, Zahlenangaben über technische Einrichtungen, zeitliche Einordnungen, Fakten über Triebfahrzeuge und z. T. über ihre Geschichte und Einsätze sowie – wie zuvor erwähnt – nostalgische und kritische Anmerkungen. Wägt man die aufgezeigten positiven und negativen Veränderungen, die dieses Buch in Bild und Text dokumentiert, gegeneinander ab, so überwiegen die kritischen Töne; für den Rezensenten kann diese Veröffentlichung durchaus beispielhaft stehen für all die eben (sehr) kritisch zu beurteilenden Entscheidungen der letzten Jahrzehnte, den Bahnverkehr betreffend. Zudem dokumentiert dieses Buch eindrucksvoll den (leider etwas an Bedeutung geschrumpften) Bahnknoten Gera.
Sehr schön zeigt das abschließende Kapitel über die Geraer Straßenbahn, was möglich ist, um innerörtlichen Individualverkehr zu reduzieren, wenn, ja wenn! der politische Wille und die Finanzen dazu vorhanden wären.

Abschlussbewertung: Dieses Buch ist jedem Eisenbahnfreund - und den DB AG – Vorständen! – zu empfehlen.


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