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Reiseführer Europa

Rezension: Die Rheinische Eisenbahngesellschaft
Bernd Franco Hoffmann, Sutton

Wer dieses  Buch zur Hand nimmt, wird sogleich feststellen, dass es sich  um eine etwas andere Publikation handelt, als er / sie bisher von der „Blauen Reihe“ aus dem Sutton Verlag gewohnt ist,- der Schwerpunkt liegt hier auf den Texten, die von Fotos und Streckenkarten begleitet werden. Das Inhaltsverzeichnis listet 10 Kapitel auf, in denen lückenlos die Geschichte der Rheinischen Eisenbahngesellschaft über mehr als 50 Jahre hinweg von ihrer Gründung bis zur Verstaatlichung dargestellt wird.  Diese Geschichte liest sich spannend wie ein Roman, denn hier wird man  mit Entscheidungen, Niederlagen und Triumphen der handelnden Protagonisten konfrontiert: Politiker, Bankiers, Geschäftsleute, Visionäre und z. T. auch vom neuen Verkehrsmittel Eisenbahn „Besessene“, die alle nur das  Ziel hatten, die rheinischen Wirtschaftsräume miteinander zu verknüpfen und Verbindungen zu den Seehäfen herzustellen, um Profite einzufahren.  Die einzelnen Kapitel sind durch Abschnitte gegliedert, so dass der Leser innehalten und ggfls. noch einmal zurückblättern kann, um Fakten, Namen und Zusammenhänge zu überprüfen und zu verarbeiten. Dabei lesen sich die Texte durchweg flüssig und sind in ihrem Stil derart geschrieben, dass man nicht etwa ermüdet das Buch zur Seite legen möchte,- im Gegenteil, die fortlaufende Geschichte der Bahn regt zum Weiterlesen an.  Und dann spielt das grafische Material in Form von zeitgenössischen  Teil-Streckenkarten eine wichtige Rolle, denn hier kann sich der Leser orientieren, vergleichen und den Begriff aus dem Vorwort „Ein Gigant der Schiene“ auf Grund der sich ständig vollziehenden Expansion der Bahngesellschaft nachvollziehen. Für den Leser angesichts der heutigen Probleme deutscher Eisenbahnen unvorstellbar der Elan der unterschiedlichen Gesellschaften, aber auch das fast kopflose schier unbegreifliche  Konkurrieren sowie die Verschwendung von Kapital durch „Protzbauten“ und parallel geführte Bahnstrecken; Bismarcks  „Machtwort“ zur Verstaatlichung ist auch vor diesem Hintergrund verständlich. Allen Kapiteln über die einzelnen Strecken ist gleich: Aufstieg und Fall,  Neubau / Ausbau und Abbau / Still-Legung, bis die heute wichtigen Abschnitte übrig blieben, nur ein Teil des großen und sicherlich auch überdimensionierten Netzes aus dem 19. Jahrhundert. Symptomatisch für den Niedergang der Rheinischen Bahngesellschaft und vieler ihrer Strecken ist für den Rezensenten die ehemalige Nordbahn von Düsseldorf nach Dortmund, deren „letzte Züge“ er miterlebt hat und auf die er mit Wehmut zurückblickt, auch wenn heute Anlieger dieser Region große Teile der ehemaligen Trasse neu in Wert gesetzt haben, aber leider eben nicht eisenbahntechnisch. Und nun zu den Fotos: Viele aus alter Zeit, passend zum jeweiligen Text, meist in Schwarz-Weiß, eine Reihe von Aufnahmen aus neuerer Zeit in Farbe. Hier gibt es ein Wiedersehen mit längst vergangenen Bauten und Bahnhöfen, mit Dampfloks und Fahrzeugen in den Farben der 1970er und 1980er Jahren. Ein kurzer Ausblick auf die Zukunft übrig gebliebener Strecken (Ausbau, Neubau nach Hochwasser-Schäden) rundet dieses Buch ab. „Die Rheinische Eisenbahngesellschaft“, - wahrhaft historisch, vertiefend die Hintergründe und Zusammenhänge beleuchtend, eine sehr gute Informationsquelle für den Eisenbahnfreund.

Dieses Buch ist im hohen Maße zu empfehlen.

Rezension vom freien Journalisten Peter Höhbusch


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Herausgeber und Autor: Achim Walder, 57223 Kreuztal, Krokusweg 1, info//<at>//eisenbahn-europa.de
freie Mitarbeiter: Sebastian Walder, Peter Höhbusch
Redaktion: Ingrid Walder und Achim Walder
Foto: Achim Walder und unsere Freunde (Autoren und Fotografen)


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