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Reiseführer Europa

Borkumer Kleinbahn - (Diekenbrock / Michalsky, Sutton Verlag)

„Wir … fühlen uns der Insel und ihrem Bähnchen seit über 30 Jahren verbunden“, „ … sehr viele persönliche Eindrücke, die wir durch ein „wir“ verdeutlichen“ (Vorwort S. 7). So ist dieses Buch keine Veröffentlichung über eine beliebige Bahn, sondern in jedem Text, in jedem Foto werden das Engagement, die Freude an der Thematik, die persönliche Beziehung der Verfasser zur Insel Borkum und der Inselbahn deutlich. Hier steht nicht die Insel Borkum isoliert im Fokus, sondern die Verfasser stellen die Verknüpfung  mit dem Festland, dem Hafen Emden sowie mit den benachbarten Häfen in den Niederlanden her und zeigen über die letzten 60 Jahre hinweg auch die Bahnverbindungen zwischen Borkum und dem Ruhrgebiet mit seinem Potential an Feriengästen auf,- hier wird die enge Verbindung der Verfasser zum Verein Eisenbahnfreunde OnWheels deutlich. Das Inhaltsverzeichnis weist 4 Kapitel auf, in denen jeweils dem Weg von der Vergangenheit zur Gegenwart gefolgt wird. Die „Bewegte Geschichte der Inselbahn“ (Kapitel 1) bietet für den nicht sachkundigen Leser mit Sicherheit eine ganze Reihe an neuen Informationen über die Zeit von 1914 bis 1945,- Borkum eine „Festung“? Die Veränderungen des Streckennetzes (auch hier wirkte der Geist der Still-Legung …), die Anstrengungen von Anwohnern und Behörden zum Erhalt und zur Modernisierung der Bahn erfreuen den Bahnfreund, machen aber auch deutlich, wieviel anderenorts versäumt wurde.  Kapitel 2 präsentiert historische und moderne Fahrzeuge; es ist schon erstaunlich, was es hier bei einer Bahn von 7,5 km Streckenlänge zu sehen gibt! Natürlich darf in diesem Buch der Austausch von Fahrzeugen zwischen der Mecklenburgischen Bäderbahn („Molli“) und der Borkumer Kleinbahn nicht fehlen: Was wohl zuerst als (kostenintensiver!) Gag gedacht war, erwies sich schnell als ein Publikumsmagnet und eine über regionale Grenzen hinweg beachtete „Begegnung“. Das dritte Kapitel stellt die Mecklenburgische Bäderbahn kurz vor und beschreibt anschaulich den Hin- und Her-Transport sowie den Einsatz von 99 331 und T 1. Kapitel 4 „Eine Bahn im Gleichklang mit Schiff und Bus“: Den Leser mag das Wort „Gleichklang“ überraschen, sieht man doch den Busbetrieb eher als Gegensatz zur Eisenbahn; die Verfasser machen jedoch eindrucksvoll mit Text, Bildern und Fahrplänen das Miteinander und das perfekte Funktionieren der Verkehrsträger, auch im Zusammenspiel mit dem von den Gezeiten abhängigen Fährverkehr, deutlich. Die in jedes Kapitel einführenden Texte mit Informationen zum Gestern und Heute sind flüssig zu lesen; die unmittelbar danach folgenden Fotos sind eine Augenweide,- moderne und historische Fahrzeuge, bestens unterhalten und gepflegt, Züge unterwegs auf der Insel, in der Werkstatt und an den Endbahnhöfen, mit sehenswerten bunten Wagen-Garnituren, eingebettet in die (Klein-) Landschaften der Insel.  Sehr schön die Fotos der Fährschiffe, besonders auch die historischen Aufnahmen. Schwarz-Weiß-Fotos wechseln sich mit Farbfotos ab, halbseitig und ganzseitig, einige sogar doppelseitig. Texte zu den Fotos geben zusätzliche Hinweise und leiten den Blick des Betrachters auf Einzelheiten und Besonderheiten. Den Verfassern ist es gelungen, ihre Begeisterung für Insel und Inselbahn dem Leser weiterzugeben; die Fahrpläne im letzten Kapitel des Buches (Seiten 100 / 101, 108, 109) können getrost als Ermunterung verstanden werden: „Macht Urlaub auf Borkum!“ und „Fahrt mit dem Zug!“ (siehe Text S. 113). 

Dieses Buch ist „Ein Muss für alle, die sich für Borkum und seine legendäre  Kleinbahn interessieren“ (Einband hinten), sicherlich,-  aber darüber hinaus eine Anregung für jeden reiselustigen Eisenbahnfreund in diesem Land! „Die Borkumer Kleinbahn“ ist ein sehr empfehlenswertes Buch.

von Peter Höhbusch


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