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Reiseführer Europa

Eisenbahnchronik Bergisches Land: Wuppertal, Band 1:
Strecken, Bahnhöfe und Betriebswerke (Zeno Pillmann, EK Verlag)

„Eisenbahnchronik Bergisches Land: Wuppertal“,- fast 300 Seiten, Format 20 / 30 cm, fast 2 kg schwer, ein gewichtiges Buch … Für die Region Bergisches Land / Wuppertal ist dem Rezensenten bisher keine so ausführliche und aus seiner Sicht so lückenlose Dokumentation begegnet. Dies ist die Geschichte des Schienenverkehrs in und um Wuppertal: Hier findet jeder, der in dieser Region zu Hause ist, „seine“ Strecke, „seinen“ Bahnhof, „sein“ BW von Beginn bis in die Gegenwart bzw. bis zur Still-Legung oder zum Abbau; aber auch für jeden, der an Eisenbahngeschichte interessiert ist, ist dieses Werk von Bedeutung, denn er / sie wird vieles auf andere Regionen und Ereignisse rund um den Bahnbau und den Bahnbetrieb in Deutschland (Deutscher Bund, Deutsches Reich, Bundesrepublik Deutschland) übertragen können. Wer sich das Inhaltsverzeichnis anschaut, bekommt erst einmal einen Schreck: So viele Kapitel / Unterkapitel, hat sich der Verfasser da nicht verzettelt? Und doch,- gerade diese kleinschrittige Gliederung ist eine entscheidende Hilfe für den Leser / die Leserin bei der Erschließung bahntechnischer und historischer Sachverhalte: Es läuft nichts durcheinander, hier wird strikt geordnet, jede Strecke, jeder Bahnhof, jedes BW bekommt seinen Platz in der Geschichte dieses Raums. Hier wird nicht einfach nur aneinandergereiht; mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses findet der Leser / die Leserin die Strecke mit den zugehörigen Bahnhöfen und BW, auf die er / sie den Fokus richten möchte: Selektives Lesen „peu á peu“,- so einfach „hintereinander weg“ wie bei einem Roman kann man  beim Lesen dieses Buches nicht vorgehen! Dafür ist die Faktendichte zu groß; das Studium der Karten im Vor- und Nachsatz zur Einordnung ins große Ganze sowie das intensive Betrachten der historischen Fotos / Karten / Pläne / Tabellen sind unbedingt wichtig, weil diese Materialien eng mit den Texten verzahnt sind und nur so ein vollständiges und lückenloses Bild entstehen kann. Die Texte sind trotz ihrer Informationsdichte fließend und spannend zu lesen; Texte, Fotos, Karten  und ergänzende Grafiken kann man mit dem Begriff „wie aus einem Guss“ charakterisieren. Kapitel 2 befasst sich mit der Geschichte der heutigen Stadt Wuppertal bzw. mit den umgebenden historischen Einzel-Städten (den heutigen Stadt-Teilen); hier lernt man etwas über die Geografie, das Gewerbe sowie die Verkehrsverhältnisse und versteht dann, wieso der Bau von Bahnstrecken in diesem Raum von den ebenfalls hier portraitierten politisch und wirtschaftlich bedeutenden Protagonisten Mitte des 19. Jahrhunderts gefordert und gefördert wurde. Wer Kapitel 2 intensiv studiert hat, wird erst richtig erkennen, was eisenbahntechnisch im Raum Wuppertal geleistet wurde, ein Beweis dafür ist die umfangreiche Dokumentation in den folgenden Kapiteln 3 bis 8. Die Fotos: In Schwarz-Weiß, z.T. halbseitig, meist im Format 10 / 15 oder 10 / 20 cm, historisch wahre Leckerbissen. Die Fotos passen zur jeweiligen Beschreibung von Strecken, Bahnhöfen und BW, dazu kommen im Text noch Auflistungen von Lok-Beheimatungen und der Geschichte der Triebfahrzeuge mit ihren Betriebsnummern. Eine ganze Reihe von Luftbildern helfen bei der Einordnung in die Umgebung; Fotos von Bauarbeiten an Strecken, Brücken und Gebäuden dokumentieren den Wandel im Laufe der Zeit, und, besonders positiv, die Menschen vergangener Tage (Fahrgäste, Passanten, Bedienstete) werden nicht vergessen. Die Bild-Texte: Hier gibt es Infos über Ort und Zeit des „Geschehens“, über die jeweilige Strecke und die unmittelbare Umgebung (z. B. Gebäude, deren Verwendung und „Geschichte“) sowie über Fahrzeuge / Züge und geleistete Arbeiten an der Strecke. Die Bild-Texte leiten zum genauen Betrachten der Fotos an und stellen mit ihren Informationen eine wichtige  Ergänzung der Dokumentation dar. Es geht in diesem Buch aber nicht nur um die Eisenbahn: Kapitel 8 hat Klein- und Straßenbahnen sowie die Schwebebahn zum Inhalt. Hier sieht man Fotos vom „alten“ Wuppertal mit Gebäuden und Straßenbahnfahrzeugen, die das Herz eines jeden Nostalgikers höher schlagen lassen. Und natürlich die Schwebebahn: Auf 22 Seiten geht es von der Planung bis zum heutigen Zustand,- höchst interessant und in der Seitenzahl diesem einzigartigen Transportmittel angemessen. Die Wuppertaler Schwebebahn: Für den Rezensenten während seiner Studienzeit das tägliche Verkehrsmittel und heute  unverzichtbar für den ÖPNV in Wuppertal  (zumal die  Straßenbahnstrecken  abgebaut wurden …).

„Eisenbahnchronik Bergisches Land: Wuppertal“ ist ein hervorragendes Werk, bestens recherchiert, eine historische Fundgrube, ein wichtiges Buch zur Dokumentation der Bahn-Geschichte im Raum Wuppertal. Unbedingt zu empfehlen!

Rezension vom freien Journalisten Peter Höhbusch


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Herausgeber und Autor: Achim Walder, 57223 Kreuztal, Krokusweg 1, info//<at>//eisenbahn-europa.de
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Redaktion: Ingrid Walder und Achim Walder
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