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Reiseführer Europa

Hauptsache 'Ludmilla'

Hauptsache 'Ludmilla'

Anfangs kaum beachtet, wenig fotografiert und irgendwie „fremd“ wirkend, gehörten die Lokomotiven der V 300-Familie in den ersten Jahren ihres Sieges­zuges auf den DR-Gleisen und während der Epoche der ausklingenden Dampflokzeit zu den wenig foto­grafisch doku­mentierten Loko­motiven. Das sollte sich erst Jahr­zehnte später ändern. Heute sind die liebe­voll „Ludmilla“ genannten 3.000 PS-starken und in fast ganz Deutsch­land zu sehenden Kraft­pakete aus Woroschilowgrad zu „Kult“-Lokomotiven geworden.

Rezension: Hauptsache 'Ludmilla'

„Zum Geleit“,- einfach erfrischend, wie der Verfasser hier seine eigenen Erlebnisse, Erfahrungen und das Verhalten der fotografierenden Eisenbahnfreunde miteinander verbindet,- wie er aufzeigt, in welchem Maße sich die „Zielgruppe“ der Triebfahrzeuge wandelt und wie auch hier,- oft bei dieser Art Literatur-, Nostalgie und Historie eine harmonische Verbindung eingehen. Das Buch „… möchte … an den damaligen Betrieb … erinnern“ (1973 – 1990), und „dabei sollten die Lokomotiven“ (eben die BR 131 und 132) „und ihre Züge Bestandteil der Landschaft sein“. Um es sogleich festzustellen, diese Absichten werden in dem Bildband vollauf umgesetzt.
Nimmt man sich noch eine topografische Karte zur Hand, so ist der Leser durch die übersichtliche Gliederung sowie durch das Nebeneinander von Streckenkarte und Inhaltsverzeichnis im Bilde, woher und wohin die fotografierten Züge rollen. Alle Fotos sind in Schwarz-Weiß, großformatig, fast immer ganzseitig und in bester Druck-Qualität. Hier sind Ludmilla-geführte Züge wahrlich unterwegs, ihre Bedeutung für den Personen- und Güterverkehr bei der DR eindrucksvoll belegt (wenngleich auch der Dampf fehlt …, aber der Kenner wird sich die Geräuschkulisse bei jedem Foto vorstellen können und im Ohr haben.) Neben der Dokumentation der Loks und ihrer Einsätze ist die Historie ganz vorn mit dabei: Der Wagenpark der Personen- und Schnellzüge reicht von Zweiachsern über Doppelstöcker bis hin zu den (damals) modernen DB-Garnituren im Interzonen-Verkehr; der Wagenpark der Güterzüge zeigt noch die vergangene Vielfalt an Gattungen beim gemischten Warentransport, aber auch Ganzzüge mit Trabbi- und Wartburg-PKW,-- wahrlich historisch!
Der einleitende Textteil ist gerade umfänglich genug, um die Ludmilla-Einsätze und den damit verbundenen Traktionswechsel bei der DR zu beschreiben; in die Tiefe geht der Verfasser – aus der Sicht des Rezensenten hervorragend gelungen – bei den einzelnen Bildtexten. Hier kann der Leser, der Betrachter verweilen: Der Blick wird gelenkt durch die Texte auf die Triebfahrzeuge (Betriebsnummern, Indienst-Stellungen, Ausstattungen), auf die Züge und ihren Wagenpark, auf beförderte Güter (z. B. Bild 102 „Der Weiße Riese“), auf die bedienten Verbindungen und ihre Besonderheiten (z. B. Interzonenzüge), auf die Trassen und die Veränderungen rechts und links davon, auf die Landschaften sowie auf Aufnahme-Orte und -Zeitpunkte. Diese Bildtexte sind wahrlich eine Fundgrube und bilden mit den Fotos eine hervorragende Einheit.
Als Anfang der 1990er Jahre die ersten in die BR 232 umgezeichneten Ludmillas auf westdeutschen Schienen auftauchten, da war das sicher nicht nur für den Rezensenten in diesem Teil Deutschlands ein etwas gewöhnungsbedürftiger Anblick. Dass es auch dann hier im Laufe der Zeit zu einer „Rennerei“ („Zum Geleit“ S. 5) der fotografierenden Eisenbahnfans kam und heute noch kommt (wenn man bedenkt, wie viele Ludmillas bei den Privaten in Dienst stehen), so kann man das nach der Lektüre des Buches ganz und gar nachvollziehen.

Abschlussbewertung: Dies ist ein sehr gelungener Bildband, sehr empfehlenswert für ältere und jüngere Eisenbahnfreunde.


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